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Langstrecke fliegen mit Baby/Kind - im Alter von 9 Monaten, 2 und 5 Jahren


Nachdem es für uns im Juni wieder in die USA geht und es somit das vierte Mal Langstrecke und insgesamt die 6. Flugreise mit unseren Sohn ist, möchte ich meine Erfahrungen und Tipps gerne mit dir teilen.

In diesem Blogpost soll es wirklich erstmal nur um das Thema "Fliegen mit Kind" gehen. Und zwar im Alter von 9 Monate, 2 und 5 Jahre.

Wir sind bisher nur mit Lufthansa geflogen. Zum einen waren das immer die einzigen Flüge, wo wir bereits in Deutschland umsteigen konnten (meistens ging es erst von München nach Frankfurt und dann weiter nach Miami bzw. das letzte Mal nach Orlando).

Tipp: Wenn es möglich ist, empfehle ich dir nie in den USA umzusteigen. Selbst beim umsteigen, muss man erst komplett durch die Immigration um weiter zu kommen. Gerade mit Kind ist das so ein großer Zeitfaktor und diesen Stress kann man sich einfach sparen.

Zum anderen sind wir jedes Mal vom Service insgesamt überzeugt gewesen. Sie sind wirklich kinderfreundlich. Unser Sohn hat immer Spielzeug, Malsachen oder ähnliches bekommen, beim zweiten Mal sogar ein eigenes Kinderessen. Man kann kostenfrei den Buggy, die Babyschale,  den Kindersitz mitnehmen. 

Prinzipiell muss erstmal jeder für sich selbst entscheiden, ob er mit seinem Kind lange fliegen möchte. Schließlich kommt es auf einen selbst und vor allem auch auf das Kind drauf an. Wir haben großes Glück und sind mit einem reisebegeisterten Kind gesegnet. Vielleicht, weil er es  einfach auch nicht anders kennt und ich mir nie großen Stress damit gemacht habe. Ich bin eh der Meinung -und das hat nichts mit dem Alter vom Kind zu tun- je ruhiger und gelassener die Eltern sind, desto ruhiger und entspannter ist auch das Kind.

Natürlich haben wir im Vorfeld versucht, uns so gut wie möglich vorzubereiten. Aber es gibt nun Mal Sachen, die kann man vorher nicht planen und muss sie einfach so annehmen, wie sie kommen. Die passieren so oder so und die werden auch nicht besser, wenn man sich im vorhinein oder auch währenddessen stresst.

Es kommt, wie es kommt. Also entspann du dich und du wirst sehen, es wird entspannt.

Allgemeine Empfehlungen, teilweise unabhängig vom Alter:

1) Plätze in der Eltern-Kind-Reihe buchen (war nur beim ersten Mal möglich, da das Babybettchen nur bis 14kg Körpergewicht und bis 83cm Körpergröße geeignet ist):

Das ist die vorderste Reihe mit mehr Beinfreiheit für die Erwachsenen und einem kleinen Bettchen für das Kind, welches an der Wand vor uns befestigt wurde. Die Reservierung kann man direkt bei Lufthansa vornehmen.

2) Da uns das Thema Druckausgleich die größten Sorgen bereitete, sorgten wir hierfür am meisten vor und hatten auf keinem der Flüge Probleme damit. Diese Tipps beziehen sich übrigens auf jedes Alter:

- Nasentropfen: Ich habe sie ihm immer bei allen Flügen bisher kurz vor dem Abflug gegeben - mittlerweile sind wir auf Nasenspray umgestiegen, was ja gleich noch einfacher ist. Nur nicht vergessen, dieses in den Zipper-Beutel im Handgepäck zu verstauen (zwecks Flüssigkeit)

- wenn die Kinder noch klein sind, ist es am besten, sie zu stillen, ihnen was zum trinken zu geben oder am Schnuller nuckeln zu lassen. Aber wenn das alles nicht klappt, spätestens wenn sie zum Weinen anfangen, ist der Druckausgleich automatisch gemacht worden. Nicht die schönste Alternative, aber beruhigend zu wissen, dass der kleine Schatz wenigstens keine Schmerzen hat.

Fürs Baby dürfen übrigens sowohl Milchpulver wie auch Wasser, Tee, Gläschen usw. mitgenommen werden. Bei Lufthansa gab es sogar Gläschen an Bord. Die Stewardessen machen diese gerne auch warm oder bereiten Milch-/Teeflaschen zu - einfach fragen.

3) ein neues Spielzeug besorgen (Neues ist meistens einfach spannender)

4) Wechselwäsche einpacken (ich habe mir mittlerweile angewöhnt 2-3 Sets an Wechselwäsche einzupacken und zwar für mich und mein Kind)

5) Kuscheldecke einpacken (im Flugzeug kann es kühl werden und die eigene Decke ist einfach schöner)

6) bei Babys / kleinen Kindern Trage oder Tragetuch einpacken

7) Etwas schwierig, ist das Wickeln an Bord. Jeder, der schon mal geflogen ist, weiß wie klein und eng Flugzeugtoiletten sind und das dann noch mit einem Baby / Kleinkind zu teilen, ist wirklich spannend. Aber es geht...

8) Vorteil beim Fliegen mit Kind, ist das bevorzugte Boarding. So kann man sich schon mal in Ruhe seine Sitze suchen und alles verstauen.

9) Den Buggy konnten wir bis zum Flugzeug mitnehmen und dieser wurde dann vom Personal verstaut. Am Ankunftsort einfach kurz fragen, wo du ihn wieder bekommst. Wir hatten bis auf einmal immer das Glück, dass wir ihn direkt am Flugzeug wiederbekommen haben. So kann das Kind gleich wieder verstaut werden. Ein Mal kam er erst am Gepäckband wieder.

10) Da wir in den USA immer unseren eigenen Kindersitz haben wollten, haben wir bei allen drei Flügen Babyschale oder Kindersitz bzw. beim letzten Mal die Sitzerhöhung mitgenommen.

Die Babyschale kann auch direkt am Flugzeug abgegeben werden und wird dann vom Personal verstaut.

Beim Kindersitz ist es wichtig, dass er fürs Flugzeug bzw. für die Airline zugelassen ist (bitte unbedingt vorher informieren; bei uns wurde der Sitz durch die Stewardess geprüft). Dieser kann kostenlos mitgenommen werden. Wir haben ihn dann einfach auf den Flugzeugsitz gestellt und unseren Sohn dort reingesetzt.

Die Sitzerhöhung haben wir als Handgepäck mitgenommen und oben im Gepäckfach verstaut.

11) Von was ja immer wieder berichtet wird und welcher Gedanke einem gleich kommt - was mach ich, wenn mein Kind nur weint? Gegenfrage: Weint es daheim auch stundenlang? Welchen Grund hätte es auf einem langen Flug stundenlang zu weinen? Damit sollte man sich auseinander setzen. Unser Sohn hat auch als Baby nie viel geweint, außer halt bei Hunger, Windel voll und wenn mal was weh getan hat. Und so war es auch im Flugzeug. Es hat sich übrigens auch keiner davon gestört gefühlt. Warum auch? Dass ein Kind mal weint, ist völlig normal. Wir konnten ihn immer schnell beruhigen und durch die Geräusche im Flugzeug hat man ihn eh nur im unmittelbaren Umfeld gehört. Also bitte überhaupt nicht davon stressen lassen.

1. Flug mit 9 Monate altem Baby:

Sowohl der Hin- als auch der Rückflug verliefen wirklich ruhig. Er hat kaum geweint - außer vor Hunger oder Windel voll.

Er war sehr entspannt, er hat gespielt, gelacht, ausreichend  geschlafen, wir haben gekuschelt - besser konnte es gar nicht laufen.

Von allen Flügen war dies der einfachste und entspannteste.

 

2. Flug, als er 2 1/4 Jahre alt war:

Der Unterschied zum ersten Mal war der, dass er einfach mehr Unterhaltung gebraucht hat. Deswegen haben wir auch hier im Vorfeld neue Spielsachen (2-3 Kleinigkeiten) besorgt, die er dann nach und nach bekommen hat. So war er jedes Mal mit etwas völlig Neuem erst einmal beschäftigt. Zwischendurch hat er auch geschlafen.

Der Hinflug begann völlig reibungslos und gut gelaunt. Zum Ende des Fluges wurde er dann auf einmal unruhig und weinerlich und musste sich dann insgesamt drei Mal übergeben. Woran es gelegen hat, weiß ich nicht. Aber deswegen der Tipp immer ausreichend Wechselwäsche einzupacken.

 

Auf dem Rückflug (Nachtflug) haben wir ihn beim besten Willen nicht zum schlafen gebracht, obwohl er sonst immer ein sehr guter Schläfer war und ist. Die Stewardess meinte, das ist ein bekanntes Problem und kommt sehr häufig vor. Auch das Kind vor uns hat bis 10 Minuten vor der Landung kein Auge zugemacht. Warum es so ist - keine Ahnung. Er war trotzdem sehr brav und hat sich die meiste Zeit sogar alleine beschäftigt. Kaum waren wir allerdings in Frankfurt gelandet und er saß in seinem Buggy, war er auch schon eingeschlafen. Und zwar so tief und fest, dass er alles andere (den Weiterflug, Ankunft in München, Heimfahrt im Auto nach Hause) verschlafen hat.

 

3. Flug mit 5 3/4 Jahren:

Bei diesem Flug war ich im Vorhinein besonders gespannt, wie er verlaufen wird. Er war einfach in dem Alter, wo er komplett seinen eigenen Kopf hat, sich auspowern will und muss und wenn er nicht mag, mag er halt nicht.

Und was soll ich sagen? Der Flug war entspannt.

Er war so fasziniert von allem, dass er nicht einmal gefragt hat "Wann sind wir denn endlich da?". Ganz im Gegenteil, bei der Landung nach 11 Stunden Flug kam die Frage "Was, wir sind schon da? Ich könnte noch länger fliegen."

Die Zeit hat er mit malen, essen, Filme gucken und schlafen verbracht. Und schwupps waren wir schon da.

Besonders sein eigener Fernseher im Vordersitz hatte es ihm angetan und wir haben ihn immer wieder mal was angucken lassen.

Und er fand es toll, dass er sein Essen und die Getränke auch noch an den Platz gebracht bekommen hat.

Als Vorsichtsmaßnahme und aus Erfahrung habe ich ihm diesmal kurz vor Abflug und nach ca. 6-7 Stunden Flugzeit etwas gegen Reiseübelkeit gegeben (Vomex-Saft). 

Er hatte dann auch überhaupt keine Probleme - weder mit Übelkeit, noch mit den Turbulenzen, noch bei Start und Landung. Ganz im Gegenteil, als mir kurz vor der Landung in Orlando aufgrund starker Turbulenzen echt übel geworden ist, saß er neben mir und meinte "Voll cool, besser wie in jeder Achterbahn." 

Fazit:

Viele haben ja Angst bzw. Respekt davor mit Baby bzw. (Klein)Kind so lange Strecken zu fliegen. Ich hoffe, dir diese Angst etwas nehmen zu können. Mein Mann und ich sind uns einig, wir sind froh, dass wir es gemacht haben.

Und wie gesagt, das Wichtigste ist, immer die Ruhe zu bewahren und nicht stressen zu lassen. 

 


Wenn du noch Fragen hast, etwas noch genauer wissen möchtest oder sonstige Anliegen, Wünsche, usw hast, schreib es gerne in die Kommentare.


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Kommentare: 1
  • #1

    Angelika (Dienstag, 05 März 2019 18:03)

    Test